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Metaisierung
Philipp Neuweiler: Auf Grundlage einer meiner wissenschaftlichen Arbeiten möchte ich gerne meine recherchierten Informationen zur "Metaisierung" teilen. Der Begriff kann hilft dabei, diverse Phänomene (Mise en abyme, Metalepse) zu kategorisieren und ein transmediales Phänomen zu erklären.
[[Datei:Escaping_criticism_by_Caso.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Escaping_criticism_by_Caso.jpg|mini|Metaisierung im Kunstwerk ''Flucht vor der Kritik / Escapandpo de la critica'' (1874) von [[Pere Borrell del Caso]].]]
'''Metaisierung''' beschreibt in einem Kunstwerk die [[Selbstreferenzialität|selbstreferentielle]] Verknüpfung zwischen Darstellung und Dargestelltem über eine Zwischen-Ebene ([[Metaebene]]). Sie bewirkt eine [[Reflexion (Philosophie)|selbstreflexive]] Kunstbetrachtung und zeigt sich etwa im [[Mise en abyme]], der [[Metalepse]], dem [[Metakunst|selbstbewussten Bild]] oder dem [[Metadrama|Spiel im Spiel]].
== Wortherkunft ==
Seit der [[Philosophie der Antike|antiken Philosophie]] wird das griech. Präfix ‚Meta' für wissenschaftliche Disziplinen verwendet (etwa die [[Metaphysik]] bei [[Aristoteles]]) und verweist auf deren Fundamentalfragen.<ref>Hubig, Christoph: Meta. In: Sebeok, Thomas A. (Hrsg.): Encyclopedic dictionary of semiotics. Mouton de Gruyter. Berlin 1986, S. 529-531.</ref> Etymologisch bedeutet es „zwischen" oder „(in-)mitten" und nicht wie man annehmen könnte ‚von einer höheren Ebene aus'. [[Bedeutung]] generiert sich laut dieser Vorstellung im ''Zwischen''-Bereich (der Metaebene), in der zwei andere Ebenen in Relation gesetzt werden. 2007 unternahm Werner Wolf einen ersten Ansatz, den Begriff ‚Metaisierung' für die [[Medienwissenschaft]] fruchtbar zu machen.<ref name=":2">Louis, Raffaele: Metabilder in der Literatur. Metareflexive Bilder bei Adolf Muschg, Kino Raeber und Alain Robbe-Grillet. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2016., S. 8, 15f, 19, 41, 262.</ref><ref name=":10"></ref> Er definiert darunter:<blockquote>"[…] ein transgenerisches und transmediales Phänomen, das im Einziehen einer Metaebene in ein semiotisches System (ein Werk, eine Gattung oder ein Medium) besteht, von der aus Metareferenz erfolgt."<ref name=":0">Wolf, Werner: Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen: Ein Systematisierungsversuch metareferentieller Formen und Begriffe in Literatur und anderen Medien. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 25 – 64.</ref> - Werner Wolf: ''Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen'', 2007</blockquote>
== Definitionsansätze ==
=== Selbstreflexion ===
''Siehe auch: [[Reflexion (Philosophie)|Selbstreflexion]]''
Der Begriff kann synonym zu ‚Selbstreflexivität' verstanden werden. Von der Wortherkunft ausgehend verweist ‚Selbstreflexivität' allerdings auf eine Spiegelung bzw. ein Nachdenken auf sich selbst,<ref name=":4">Dauner, Dorea: Literarische Selbstreflexivität. Dissertation an der Universität Stuttgart. Stuttgart 2009, S. 9, 57.</ref> wohingegen die ‚Metaisierung' die Frage nach einer im Werk verankerten ''Zwischen''-Ebene stellt. Unter ‚Metareferenz' versteht Wolf Werke, die über ihr eigenes semiotisches System Aussagen treffen.<ref name=":0" /> Es wird also eine Bezugsebene zwischen dem Werk an sich und seinem Zeichensystem geschaffen. Wolf fasst darunter Gattungen und Medien.<blockquote>"Der gemeinsame Nenner der verschiedenen Spielarten der Metaisierung besteht darin, dass es ihre jeweilige Form, Gattung [, Format] oder das Medium zum Inhalt erhebt."<ref name=":1">Hauthal, Janine; Nadj, Julijana; Nünning, Ansgar und Peters, Henning: Metaisierung in Literatur und anderen Medien: Begriffsklärung, Typologien, Funktionspotentiale und Forschungsdesiderate. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 1 – 24.</ref> - Janine Hauthal et al.: ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien'', 2007.</blockquote>
=== Mimesis und Diegesis ===
Über die Metaebene findet also ein werkinterner Diskurs zwischen Erzählinhalt und Formatkonzept statt. Indem Werke „die Poetik einer Gattung [bzw. eines Formates] zu ihrem Thema erheben, schaffen sie ein Bewusstsein für standardisierte und schematisierte Darstellungsprozesse [Formatierungen] und verweisen auf die Rolle, die Gattungen [bzw. Formaten] als Sinnstiftungszentren zukommt."<ref>Nadj, Julijana: Formen und Funktionen gattungsspezifischer Selbstreflexivität in der fiktionalen Metabiographie am Beispiel von Carlo Shields' Swann. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 321 – 339.</ref> In der [[Literaturwissenschaft]] herrscht ein reger Diskurs, inwiefern diese ‚Bewusstmachung' auf [[Rezeption|Rezeptionsebene]] illusionsbrechend wirkt. [[Gérard Genette]] meint, dass so die Stabilität erzählerischer Weltbilder in Frage gestellt wird.<ref name=":5">Genette, Gérard: Die Erzählung. Wilhelm Fink. 3. Auflage. Paris (1998) 2010, S. 152f, 183.</ref> Eine Grenze der Darstellung (''seuil de représentation'')<ref name=":6">Genette, Gérard: Discours du récit. In: Ders.: Figures III. Paris 1972, S. 67 – 282.</ref> werde überschritten. Hauthal et al. verweist darauf, dass selbstreflexive Formen einerseits mit Geschehensillusion brechen, andererseits eine Erzählillusion aufbauen. Illusionsbruch und –bildung finden gleichzeitig statt.<ref name=":1" /> Sie argumentieren über zwei Darstellungsmodi: ‚[[Mimesis]]' (von griech. 'mimesis' "Nachahmung"; das Dargestellte) und ‚[[Diegesis]]' (von griech. 'diégèse' "Erzählen"; der Akt der Darstellung), die auf [[Platon|Platons]] Dialog [[Politeia|''Politeia'']] (392 v. Chr.) zurückzuführen sind. Selbstreflexive Formen machen quasi durch den Prozess der Mimesis die Mimesis des Prozesses sichtbar.<ref name=":3">Hanebeck, Julian: Understanding Metalepsis. The Hermeneutics of Narrative Transgression. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2017, S. 73, 111, 156, 190.</ref>
=== Semiotischer Ansatz ===
[[Datei:Signifikat.png|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Signifikat.png|mini|Signifikat und Signifikant nach [[Ferdinand de Saussure]].]]
[[Semiotik|Zeichentheoretisch]] lässt sich das wie folgt erklären: Die [[Semantik|semantische]] Beziehungen zwischen Zeichen und Bezeichnetem ([[Signifikant]] und [[Signifikat]]) wird offen dargelegt.<blockquote>"Film, comic, video-game and drama (etc.) all rely on the representational logic and spatiotemporal make-up of lived human experience that separates the worlds of the representation and the represented."<ref name=":3" /> - Julian Hanebeck: ''Understanding Metalepsis'', 2017</blockquote>Je nach Medium sind also verschiedene selbstreflexive Spielarten möglich. Medienkulturellen Regelwerke der [[Format|Formate]] bestimmen wie [[Medium|Medien]] zum Einsatz kommen und als Zeichensysteme funktionieren. Narrative Formatierung legt fest, wie erzählt wird und Erzählungen verstanden werden. Metaisierung findet statt, wenn die Bereiche der Repräsentation und des Repräsentierten aufeinander verweisen. Statt also von einer illusionsbrechenden oder –bildenden Rezeptionswirkung zu sprechen, könnte man sagen, dass dadurch die [[Wahrnehmung]] der eigenen Erzählwahrnehmung in den Fokus rückt.<ref name=":2" /> Hanebeck spricht von einem [[Hermeneutik|hermeneutischen]] Effekt, da [[Rezipient|Rezipienten]] hierdurch narrative Logik verstehen lernen.<ref name=":3" /> Die kognitiven Rahmungen einer [[Erzählung]] werden über die Erzählung bewusst gemacht. Selbstreflexive Strategien in narrativen Formaten wie dem Film legen also sowohl formatspezifische als auch allgemeine Erzählstrategien offen, die (nach diesem [[Konstruktivismus (Philosophie)|konstruktivistischen]] Verständnis) zugleich auch Voraussetzung bilden diese Erzählungen zu verstehen.<ref name=":3" />
=== Bisoziation von Erzählform und -inhalt ===
Die Wahrnehmung des Erzählinhaltes und die Wahrnehmung der Regeln narrativer Formatierung treffen sich in einem ''Zwischen''-Bereich, der Metaebene. Hier findet ein narratives [[Ereignis]] statt, das sowohl mit dem dargestellten Erzählinhalt als auch den darstellenden Formatmechanismen ''bisoziiert'' wird. [[Bisoziation]] definiert [[Arthur Koestler]] als:<blockquote>[…] the clash of the two mutually incompatible codes, or associative contexts. […] The pattern underlying […] is the perceiving of a situation or the idea, L, in two self-consistent but habitually incompatible frames of reference, M1 and M2. […] L is not merely linked to one associative context, but ''bisociated'' with two.<ref>Koestler, Arthur: The Act of Creation. London 1964, S. 35f.</ref> - Arthur Koestler: ''The Act of Creation'', 1964</blockquote>Dies erklärt auch, weshalb sich selbstreflexive Formen schwer kategorisieren lassen: Sie sind abhängig von den jeweiligen Formatkonzepten und Erzählkonventionen einer [[Medienkultur]], die auf kreative Weise mit Formatinhalten verknüpft werden.<ref name=":10" />
== Metaisierungsphänomene ==
Obwohl eine Kategorisierung schwierig ist, wird ein Überblick über selbstreflexive Phänomene wie Mise en abyme, Metalepse, Metakunstwerk, ‚Spiel im Spiel', sowie ihre jeweiligen Diskursfelder unternommen.
=== Mise en abyme ===
[[Datei:Royal_Arms_of_United_Kingdom_(1816-1837).svg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Royal_Arms_of_United_Kingdom_(1816-1837).svg|mini|[[Mise en abyme]] in der [[Heraldik]].]]
''Siehe auch: [[Mise en abyme]]''
Der Begriff ‚Mise en abyme' geht auf Tagebucheinträge von [[André Gide]] aus dem Jahr 1893 zurück.<ref>Gide, André: Journal. 1889-1939. Paris 1948.</ref> Jean Ricardou verwendete ihn später für Spiegelungen in der mittelalterlichen [[Heraldik]]. Mise en abyme bezeichnet dabei „jede eingeschachtelte Darstellung, die in einer Ähnlichkeitsbeziehung zu dem sie einschachtelnden Werk steht."<ref>Dällenbach, Lucien: Le Récit spéculaire. Essay sur la mise en abyme. Paris 1977.</ref> Narratologisch gesehen spiegelt sich also die Makrostruktur eines Erzählformates innerhalb der Erzählung (Mikrostruktur) wieder.<ref>Wolf, Werner: Ästhetische Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst. Theorie und Geschichte mit Schwerpunkt auf englischem illusionsstörendem Erzählen. Tübingen 1993, S. 296.</ref> Komponenten tauchen in der Geschichte auf, die für die Produktion und Rezeption einer Erzählung verantwortlich sind.<ref>König, Marc: Die Spiegelung in Otto F. Walters Werk. Untersuchung eines Strukturmerkmals des modernen Romans. Dissertation der Universität Freiburg (Schweiz). Bern 1991, S. 22 – 26.</ref> Lucien Dällenbach unterscheidet drei Arten von Spiegelungen: Die einfache Spiegelung (''réflexion simple''), unendliche Spiegelung (''réflexion à l`infini'') wie sie eine [[Matrjoschka]]-Puppe versinnbildlicht, und die ausweglose bzw. paradoxe Spiegelung (''réflexion aporistique'').<ref>Dällenbach, Lucien: Abyme, mise en. In: Dictionaire des genres et notions littéraires. Paris 2001, S. 11-14.</ref> Ein Beispiel hierfür wären die sich gegenseitig zeichnenden Hände von [[M. C. Escher]] (1948), die zum Symbol für [[Möbiusband]]-Erzählungen geworden sind.<ref name=":7">Klimek, Sonja: Paradoxes Erzählen. Die Metalepse in der phantastischen Literatur. Mentis Verlag. Paderborn 2010, S 21, 98.</ref> Dällenbachs ‚paradoxe Spiegelung' kann synonym zum literaturwissenschaftlichen Metalepse-Begriff verstanden werden.<ref name=":10" />
=== Metalepse ===
''Siehe auch: [[Metalepse]]''
Das altgriechische Wort „metalepsis" bedeutet wörtlich „Vertauschung" und „Umstellung". Im Unterschied zu einer einfachen Mise en abyme (einfache Spiegelung) kommt es bei der Metalepe zum akausalen Kurzschluss zwischen Elementen verschiedener Repräsentationsebenen. Sie stellen einen Sonderfall der Metaisierung dar.<ref name=":0" /> Ursprünglich bezeichnete Metalepse ein [[rhetorisches Stilmittel]] aus dem „offenbar im Laufe der Jahrhunderte eine Erzählweise [wurde]."<ref name=":7" /> Gérard Genette übernahm ihn 1972 in seinem Werk ''Discours du récit'', prägte den Terminus ‚narrative Metalepse'<ref name=":6" /> und definierte ihn als:<blockquote>"[…] den Übergang von einer narrativen Ebene zur anderen […], einem Akt, der genau darin besteht, in einer bestimmten Situation erzählend – durch einen Diskurs – eine andere Situation zu vergegenwärtigen."<ref name=":5" /> - Gérard Genette: ''Die Erzählung'', 1998</blockquote>Genette ordnet die Metalepse zu anderen narrativen Konstrukten wie der [[Prolepse]], [[Analepse]], [[Syllepse]] und Paralepse. Er verwendete ‚Metalepse' insbesondere für die Beschreibung [[Postmoderne Literatur|(post-)moderner Literatur]], die sich durch eine hohe Selbstreflexivität auszeichnet. Dennoch kann das Phänomen bereits in der antiken Literatur nachgewiesen werden<ref name=":8">Eisen, Ute E. und Möllendorff, Peter von: Zur Einführung. In: Dies. (Hrsg.): Über die Grenze. Metalepse in Text- und Bildmedien des Altertums. Narratologia. Contributions to Narrative Theory. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2013, S. 1 – 12.</ref> oder etwa in der fantastischen Gegenwartsliteratur. Zum Beispiel in [[Michael Ende]]<nowiki/>s Roman ''[[Die unendliche Geschichte]]'' (1979) oder in [[Jostein Gaarder]]<nowiki/>s [[Sofies Welt|''Sofies Welt'']] (1991). „Die Metalepse ist eine vertikal gerichtete Grenzüberschreitung und Interaktion von Instanzen differenter Ebenen der Darstellung im Kunstwerk."<ref name=":8" /> Diese Definition fasst die beiden Hauptkriterien zusammen: Erstens, sind in Erzählungen mindestens zwei Ebenen der narrativen Repräsentation nötig. Genette benutzt hierfür den ‚[[Diegese]]'-Begriff und bezieht sich dabei nicht auf Platon,<ref name=":5" /> sondern den französischen Filmtheoretiker Etienne Souriau, der diesen 1948 in die [[Filmtheorie]] einführte. Souriau differenzierte u.a. den ‚leinwandlichen' (écranique) Filmraum von dem ‚diegetischen' (diégétique). Semiotisch gesprochen handelt es sich bei ersterem um den Ort der Signifikanten und bei letzterem um den der Signifikate.<ref>Souriau, Etienne: Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie. Aus dem Französischen von Frank Kessler. In: Montage AV. 06.02.1997 (1950), S. 140 – 157.</ref> Gemeint ist, dass durch den Erzählakt eine Art [[Fiktives Universum|fiktive Welt]] der Figuren mit [[Ontologie|ontologischen]] Grenzen konstituiert wird, die damit eine imaginäre, raumzeitliche Rahmung für narrative Ereignisse schafft.<ref>Verstraten, Paul: Diegese. In: Montage AV. 16.02.2007 (1989).</ref> Eine narrative Metalepse tritt auf, wenn ein Element aus einer Diegese in der anderen auftaucht (Kriterium zwei). Da beide Erzählräume ontologisch getrennt sind, erfolgt ein akausaler Kurzschluss – die Spiegelung wird ‚paradox'.<ref>Häsner, Bernd: Metalepsen: Zur Genese, Systematik und Funktion transgressiver Erzählweisen. Dissertation an der freien Universität Berlin. Berlin 2001, S. 30.</ref><ref>Fludernik, Monika: Scene, Shift, Metalepsis, and the Metaleptic Mode. 2003, S. 382-400.</ref><ref name=":10" />
=== Selbstbewusstes Bild ===
''Siehe auch: [[Metakunst]]''
[[Datei:DAVID_TENIERS_EL_JOVEN_-_El_Archiduque_Leopoldo_Guillermo_en_su_Galería_de_Bruselas_(Kunsthistorisches_Museum_de_Viena,_1650-52._Óleo_sobre_lienzo,_123_x_163_cm).jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:DAVID_TENIERS_EL_JOVEN_-_El_Archiduque_Leopoldo_Guillermo_en_su_Galer%C3%ADa_de_Bruselas_(Kunsthistorisches_Museum_de_Viena,_1650-52._%C3%93leo_sobre_lienzo,_123_x_163_cm).jpg|mini|Bild(er) im <nowiki/>Bild in [[David Teniers der Jüngere|David Tenier]]<nowiki/>s ''Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie'' (1651)<nowiki/><nowiki/>]]
[[Victor Stoichiță|Victor I. Stoichita]] übernahm die Systematik aus der [[Literaturtheorie]] für die [[Kunstwissenschaft]] und prägte den Begriff des selbstbewussten Bildes (auch Metakunstwerkes oder Metabildes).<ref>Stoichita, Victor I.: Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei. Aus dem Französischen von Heinz Jatho. München 1998.</ref> Dieses lenkt „den Blick des Betrachters vom fertigen Produkt auf den Prozess der Entstehung und Rezeption von Kunst […]."<ref name=":2" /> Auch hier wird eine Metaebene konstruiert, die zwischen zwei ontologisch-getrennten Repräsentationsebenen assoziative oder (a)kausale Bezüge schafft. Beispiele wären Bilder mit [[Spiegel|Spiegelmotiv]], Trompe l`oeils, [[Kippfigur|Kippbilder]] oder Bild(er) im Bild – etwa [[David Teniers der Jüngere|David Tenier]]<nowiki/>s ''Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie'' (1651). Durch ihre autoreferentiellen Merkmale und den bereits erwähnten ‚hermeneutischen Effekt' können sie als Vorformen der Kunstbetrachtung gelten. Aber auch hier bietet sich Dällenbachs Unterscheidung der einfachen Spiegelung bzw. Mise en abyme von der paradoxen Spiegelung bzw. „visuellen Metalepse"<ref>Baetens, Jan: Les dessous d`une planche: Champ censuré et métalepse optique dans un dessin de Joost Swarte. In: Semiotica 68. 1988, S. 321 – 329.</ref> an. Etwa in dem Kunstwerk ''Escapandpo de la critica'' (1874) von [[Pere Borrell del Caso]].<ref name=":2" /><ref name=":10" />
=== Spiel im Spiel ===
[[Datei:Daniel_Maclise_-_The_Works_of_Shakespeare_-_Hamlet,_the_play_scene_(Act_III,_Scene_2).jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Daniel_Maclise_-_The_Works_of_Shakespeare_-_Hamlet,_the_play_scene_(Act_III,_Scene_2).jpg|mini|Spiel im Spiel Struktur in Shakespeares Hamlet: Mit dem Schauspiel „Die Ermordung des Gonzago" versucht Hamlet Polonius des Mordes zu überführen.]]
''Siehe auch: [[Metadrama]]''
Auch im [[Theater]] haben sich Begrifflichkeiten wie das ‚Spiel im Spiel', ‚Play within the Play' bzw. ‚le theater dans le theater' herausgebildet. Bereits im Namen wird das Kriterium der beiden ontologisch getrennten Repräsentationsebenen deutlich. Eine ‚[[Rahmenerzählung]]' (‚frame play'; ‚pièce-cadre') und eine ‚[[Binnenerzählung]]' (‚internal play'; ‚pièce intérieure') müssen vorhanden sein. Die Spiegelung theatraler Erzählformate erfolgt z. B. durch die Dopplung eines [[Publikum|Publikums]]. Oder indem in der Binnenhandlung Schauspielerfiguren auftreten, die wiederum [[Rollenspiel (Spiel)|Rollen]] verkörpern.<ref name=":9">Fischer, Gerhard und Greiner, Bernhard: The Play within the Play: Scholarly Perspektives. In: Dies. (Hrsg.): The Play within the Play. The Performance of Meta-Theatre and Self-Reflexion. Amsterdam / New York 2007, S. XI – 2.</ref> Bekannte Beispiele solcher ‚Spiel im Spiel' Szenarien finden sich in [[William Shakespeare|Shakespeares]] ''[[Ein Sommernachtstraum|Midsummer Night's Dream]]'' (1595) oder [[Hamlet]] (1599). Wie im Falle der [[Prosa|Prosaliteratur]] und der [[Die bildenden Künste|Bildenden Kunst]] lassen sich Traditionslinien des Meta-Dramas von [[Aristophanes]] bis in die Gegenwart ziehen, begleitet von ‚Hochphasen der Selbstreflexion' im [[Barock]], der [[Aufklärung]], [[Moderne]] und [[Postmoderne]].<ref name=":9" /> Wichtig ist, dass die Begriffe ‚Spiel im Spiel', Mise en abyme und Metalepse aus verschiedenen Diskursfeldern stammen. Wolfs ‚Metaisierung' bzw. der Terminus ‚Selbstreflexivität' sind Ansätze, Überbegriffe für dieses Feld transmedialer Phänomene zu entwickeln.<ref name=":4" /> Allerdings weist z. B. das ‚Spiel im Spiel' auch Bezüge zu didaktischen Konzepten von [[Bertold Brecht]] auf: Das bürgerliche Subjekt wird in Frage gestellt und über das [[Maskenspiel]] der sozialen Rollen transzendiert.<ref name=":9" /> Es bleibt somit stets zu berücksichtigen, dass den Begriffen aufgrund ihrer Herkunft aus verschiedenen [[Diskursanalyse|Diskursfeldern]] auch verschiedene Bedeutung anhaftet.<ref name=":10" />
== Siehe auch ==
* [[Metadrama]]
* [[Metakunst]]
* [[Metawissenschaft]]
* [[Selbstreferenzialität]]
* [[Reflexion (Philosophie)|Selbstreflexion]]
== Literatur ==
* Blum, Philipp: D''er Film erinnert sich selbst. Filmische Archivalien im Film zwischen Referenz und Reflexivität.'' In: Ziehe, Irene und Hägele, Ulrich (Hrsg.): ''Fotografie und Film im Archiv. Sammeln, Bewahren, Erforschen. Visuelle Kultur. Studien und Materialien.'' Band 6. Münster / New York / München / Berlin 2013, S. 230 – 243.
* Dällenbach, Lucien: ''Le Récit spéculaire. Essay sur la mise en abyme.'' Paris 1977.
* Dällenbach, Lucien: ''Abyme, mise en. In: Dictionaire des genres et notions littéraires.'' Paris 2001, S. 11-14.
* Dauner, Dorea: ''Literarische Selbstreflexivität.'' Dissertation an der Universität Stuttgart. Stuttgart 2009.
* Eisen, Ute E. und Möllendorff, Peter von: ''Zur Einführung.'' In: Dies. (Hrsg.): ''Über die Grenze. Metalepse in Text- und Bildmedien des Altertums.'' Narratologia. Contributions to Narrative Theory. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2013, S. 1 – 12.
* Fischer, Gerhard und Greiner, Bernhard: ''The Play within the Play: Scholarly Perspektives.'' In: Dies. (Hrsg.): ''The Play within the Play. The Performance of Meta-Theatre and Self-Reflexion.'' Amsterdam / New York 2007, S. XI – 2.
* Fludernik, Monika: ''Scene, Shift, Metalepsis, and the Metaleptic Mode.'' 2003, S. 382-400.
* [[Gérard Genette|Genette, Gérard]]: ''Die Erzählung.'' Wilhelm Fink. 3. Auflage. Paris (1998) 2010.
* [[Gérard Genette|Genette, Gérard]]: ''Discours du récit.'' In: Ders.: ''Figures III.'' Paris 1972, S. 67 – 282.
* [[André Gide|Gide, André]]: ''Journal.'' 1889-1939. Paris 1948.
* Hanebeck, Julian: ''Understanding Metalepsis. The Hermeneutics of Narrative Transgression.'' Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2017.
* Häsner, Bernd: ''Metalepsen: Zur Genese, Systematik und Funktion transgressiver Erzählweisen.'' Dissertation an der freien Universität Berlin. Berlin 2001.
* Hauthal, Janine; Nadj, Julijana; Nünning, Ansgar und Peters, Henning: M''etaisierung in Literatur und anderen Medien: Begriffsklärung, Typologien, Funktionspotentiale und Forschungsdesiderate.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft.'' Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 1 – 24.
* Hubig, Christoph: ''Meta.'' In: Sebeok, Thomas A. (Hrsg.): ''Encyclopedic dictionary of semiotics.'' Mouton de Gruyter. Berlin 1986, S. 529-531.
* Klimek, Sonja: ''Paradoxes Erzählen. Die Metalepse in der phantastischen Literatur.'' Mentis Verlag. Paderborn 2010.
* König, Marc: ''Die Spiegelung in Otto F. Walters Werk. Untersuchung eines Strukturmerkmals des modernen Romans.'' Dissertation der Universität Freiburg (Schweiz). Bern 1991, S. 22 – 26.
* Louis, Raffaele: ''Metabilder in der Literatur. Metareflexive Bilder bei Adolf Muschg, Kino Raeber und Alain Robbe-Grillet.'' Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2016.
* Nadj, Julijana: ''Formen und Funktionen gattungsspezifischer Selbstreflexivität in der fiktionalen Metabiographie am Beispiel von Carlo Shields' Swann.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft.'' Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 321 – 339.
* Neuweiler, Philipp: ''[https://ift.tt/2Hn5NOF Ein Livehörspiel über ein Hörspiel. Metaisierung in den Format Studies.]'' Hausarbeit. Mainz 2017.
* Ryan, Marie-Laure: ''Logique culturelle de la métalepse, ou la métalepse dans tous ses états.'' In: ''Métalepses'' 2005, S. 201 – 223.
* Souriau, Etienne: ''Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie.'' Aus dem Französischen von Frank Kessler. In: ''Montage AV.'' 06.02.1997 (1950), S. 140 – 157.
* [[Victor Stoichiță|Stoichita, Victor I]].: ''Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei.'' Aus dem Französischen von Heinz Jatho. München 1998.
* Wolf, Werner: ''Ästhetische Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst. Theorie und Geschichte mit Schwerpunkt auf englischem illusionsstörendem Erzählen.'' Tübingen 1993.
* Wolf, Werner: ''Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen: Ein Systematisierungsversuch metareferentieller Formen und Begriffe in Literatur und anderen Medien.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien.'' Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 25 – 64.
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Dramentheorie]]
[[Kategorie:Literaturwissenschaft]]
'''Metaisierung''' beschreibt in einem Kunstwerk die [[Selbstreferenzialität|selbstreferentielle]] Verknüpfung zwischen Darstellung und Dargestelltem über eine Zwischen-Ebene ([[Metaebene]]). Sie bewirkt eine [[Reflexion (Philosophie)|selbstreflexive]] Kunstbetrachtung und zeigt sich etwa im [[Mise en abyme]], der [[Metalepse]], dem [[Metakunst|selbstbewussten Bild]] oder dem [[Metadrama|Spiel im Spiel]].
== Wortherkunft ==
Seit der [[Philosophie der Antike|antiken Philosophie]] wird das griech. Präfix ‚Meta' für wissenschaftliche Disziplinen verwendet (etwa die [[Metaphysik]] bei [[Aristoteles]]) und verweist auf deren Fundamentalfragen.<ref>Hubig, Christoph: Meta. In: Sebeok, Thomas A. (Hrsg.): Encyclopedic dictionary of semiotics. Mouton de Gruyter. Berlin 1986, S. 529-531.</ref> Etymologisch bedeutet es „zwischen" oder „(in-)mitten" und nicht wie man annehmen könnte ‚von einer höheren Ebene aus'. [[Bedeutung]] generiert sich laut dieser Vorstellung im ''Zwischen''-Bereich (der Metaebene), in der zwei andere Ebenen in Relation gesetzt werden. 2007 unternahm Werner Wolf einen ersten Ansatz, den Begriff ‚Metaisierung' für die [[Medienwissenschaft]] fruchtbar zu machen.<ref name=":2">Louis, Raffaele: Metabilder in der Literatur. Metareflexive Bilder bei Adolf Muschg, Kino Raeber und Alain Robbe-Grillet. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2016., S. 8, 15f, 19, 41, 262.</ref><ref name=":10"></ref> Er definiert darunter:<blockquote>"[…] ein transgenerisches und transmediales Phänomen, das im Einziehen einer Metaebene in ein semiotisches System (ein Werk, eine Gattung oder ein Medium) besteht, von der aus Metareferenz erfolgt."<ref name=":0">Wolf, Werner: Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen: Ein Systematisierungsversuch metareferentieller Formen und Begriffe in Literatur und anderen Medien. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 25 – 64.</ref> - Werner Wolf: ''Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen'', 2007</blockquote>
== Definitionsansätze ==
=== Selbstreflexion ===
''Siehe auch: [[Reflexion (Philosophie)|Selbstreflexion]]''
Der Begriff kann synonym zu ‚Selbstreflexivität' verstanden werden. Von der Wortherkunft ausgehend verweist ‚Selbstreflexivität' allerdings auf eine Spiegelung bzw. ein Nachdenken auf sich selbst,<ref name=":4">Dauner, Dorea: Literarische Selbstreflexivität. Dissertation an der Universität Stuttgart. Stuttgart 2009, S. 9, 57.</ref> wohingegen die ‚Metaisierung' die Frage nach einer im Werk verankerten ''Zwischen''-Ebene stellt. Unter ‚Metareferenz' versteht Wolf Werke, die über ihr eigenes semiotisches System Aussagen treffen.<ref name=":0" /> Es wird also eine Bezugsebene zwischen dem Werk an sich und seinem Zeichensystem geschaffen. Wolf fasst darunter Gattungen und Medien.<blockquote>"Der gemeinsame Nenner der verschiedenen Spielarten der Metaisierung besteht darin, dass es ihre jeweilige Form, Gattung [, Format] oder das Medium zum Inhalt erhebt."<ref name=":1">Hauthal, Janine; Nadj, Julijana; Nünning, Ansgar und Peters, Henning: Metaisierung in Literatur und anderen Medien: Begriffsklärung, Typologien, Funktionspotentiale und Forschungsdesiderate. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 1 – 24.</ref> - Janine Hauthal et al.: ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien'', 2007.</blockquote>
=== Mimesis und Diegesis ===
Über die Metaebene findet also ein werkinterner Diskurs zwischen Erzählinhalt und Formatkonzept statt. Indem Werke „die Poetik einer Gattung [bzw. eines Formates] zu ihrem Thema erheben, schaffen sie ein Bewusstsein für standardisierte und schematisierte Darstellungsprozesse [Formatierungen] und verweisen auf die Rolle, die Gattungen [bzw. Formaten] als Sinnstiftungszentren zukommt."<ref>Nadj, Julijana: Formen und Funktionen gattungsspezifischer Selbstreflexivität in der fiktionalen Metabiographie am Beispiel von Carlo Shields' Swann. In: Hauthal, Janine (Hrsg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 321 – 339.</ref> In der [[Literaturwissenschaft]] herrscht ein reger Diskurs, inwiefern diese ‚Bewusstmachung' auf [[Rezeption|Rezeptionsebene]] illusionsbrechend wirkt. [[Gérard Genette]] meint, dass so die Stabilität erzählerischer Weltbilder in Frage gestellt wird.<ref name=":5">Genette, Gérard: Die Erzählung. Wilhelm Fink. 3. Auflage. Paris (1998) 2010, S. 152f, 183.</ref> Eine Grenze der Darstellung (''seuil de représentation'')<ref name=":6">Genette, Gérard: Discours du récit. In: Ders.: Figures III. Paris 1972, S. 67 – 282.</ref> werde überschritten. Hauthal et al. verweist darauf, dass selbstreflexive Formen einerseits mit Geschehensillusion brechen, andererseits eine Erzählillusion aufbauen. Illusionsbruch und –bildung finden gleichzeitig statt.<ref name=":1" /> Sie argumentieren über zwei Darstellungsmodi: ‚[[Mimesis]]' (von griech. 'mimesis' "Nachahmung"; das Dargestellte) und ‚[[Diegesis]]' (von griech. 'diégèse' "Erzählen"; der Akt der Darstellung), die auf [[Platon|Platons]] Dialog [[Politeia|''Politeia'']] (392 v. Chr.) zurückzuführen sind. Selbstreflexive Formen machen quasi durch den Prozess der Mimesis die Mimesis des Prozesses sichtbar.<ref name=":3">Hanebeck, Julian: Understanding Metalepsis. The Hermeneutics of Narrative Transgression. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2017, S. 73, 111, 156, 190.</ref>
=== Semiotischer Ansatz ===
[[Datei:Signifikat.png|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Signifikat.png|mini|Signifikat und Signifikant nach [[Ferdinand de Saussure]].]]
[[Semiotik|Zeichentheoretisch]] lässt sich das wie folgt erklären: Die [[Semantik|semantische]] Beziehungen zwischen Zeichen und Bezeichnetem ([[Signifikant]] und [[Signifikat]]) wird offen dargelegt.<blockquote>"Film, comic, video-game and drama (etc.) all rely on the representational logic and spatiotemporal make-up of lived human experience that separates the worlds of the representation and the represented."<ref name=":3" /> - Julian Hanebeck: ''Understanding Metalepsis'', 2017</blockquote>Je nach Medium sind also verschiedene selbstreflexive Spielarten möglich. Medienkulturellen Regelwerke der [[Format|Formate]] bestimmen wie [[Medium|Medien]] zum Einsatz kommen und als Zeichensysteme funktionieren. Narrative Formatierung legt fest, wie erzählt wird und Erzählungen verstanden werden. Metaisierung findet statt, wenn die Bereiche der Repräsentation und des Repräsentierten aufeinander verweisen. Statt also von einer illusionsbrechenden oder –bildenden Rezeptionswirkung zu sprechen, könnte man sagen, dass dadurch die [[Wahrnehmung]] der eigenen Erzählwahrnehmung in den Fokus rückt.<ref name=":2" /> Hanebeck spricht von einem [[Hermeneutik|hermeneutischen]] Effekt, da [[Rezipient|Rezipienten]] hierdurch narrative Logik verstehen lernen.<ref name=":3" /> Die kognitiven Rahmungen einer [[Erzählung]] werden über die Erzählung bewusst gemacht. Selbstreflexive Strategien in narrativen Formaten wie dem Film legen also sowohl formatspezifische als auch allgemeine Erzählstrategien offen, die (nach diesem [[Konstruktivismus (Philosophie)|konstruktivistischen]] Verständnis) zugleich auch Voraussetzung bilden diese Erzählungen zu verstehen.<ref name=":3" />
=== Bisoziation von Erzählform und -inhalt ===
Die Wahrnehmung des Erzählinhaltes und die Wahrnehmung der Regeln narrativer Formatierung treffen sich in einem ''Zwischen''-Bereich, der Metaebene. Hier findet ein narratives [[Ereignis]] statt, das sowohl mit dem dargestellten Erzählinhalt als auch den darstellenden Formatmechanismen ''bisoziiert'' wird. [[Bisoziation]] definiert [[Arthur Koestler]] als:<blockquote>[…] the clash of the two mutually incompatible codes, or associative contexts. […] The pattern underlying […] is the perceiving of a situation or the idea, L, in two self-consistent but habitually incompatible frames of reference, M1 and M2. […] L is not merely linked to one associative context, but ''bisociated'' with two.<ref>Koestler, Arthur: The Act of Creation. London 1964, S. 35f.</ref> - Arthur Koestler: ''The Act of Creation'', 1964</blockquote>Dies erklärt auch, weshalb sich selbstreflexive Formen schwer kategorisieren lassen: Sie sind abhängig von den jeweiligen Formatkonzepten und Erzählkonventionen einer [[Medienkultur]], die auf kreative Weise mit Formatinhalten verknüpft werden.<ref name=":10" />
== Metaisierungsphänomene ==
Obwohl eine Kategorisierung schwierig ist, wird ein Überblick über selbstreflexive Phänomene wie Mise en abyme, Metalepse, Metakunstwerk, ‚Spiel im Spiel', sowie ihre jeweiligen Diskursfelder unternommen.
=== Mise en abyme ===
[[Datei:Royal_Arms_of_United_Kingdom_(1816-1837).svg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Royal_Arms_of_United_Kingdom_(1816-1837).svg|mini|[[Mise en abyme]] in der [[Heraldik]].]]
''Siehe auch: [[Mise en abyme]]''
Der Begriff ‚Mise en abyme' geht auf Tagebucheinträge von [[André Gide]] aus dem Jahr 1893 zurück.<ref>Gide, André: Journal. 1889-1939. Paris 1948.</ref> Jean Ricardou verwendete ihn später für Spiegelungen in der mittelalterlichen [[Heraldik]]. Mise en abyme bezeichnet dabei „jede eingeschachtelte Darstellung, die in einer Ähnlichkeitsbeziehung zu dem sie einschachtelnden Werk steht."<ref>Dällenbach, Lucien: Le Récit spéculaire. Essay sur la mise en abyme. Paris 1977.</ref> Narratologisch gesehen spiegelt sich also die Makrostruktur eines Erzählformates innerhalb der Erzählung (Mikrostruktur) wieder.<ref>Wolf, Werner: Ästhetische Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst. Theorie und Geschichte mit Schwerpunkt auf englischem illusionsstörendem Erzählen. Tübingen 1993, S. 296.</ref> Komponenten tauchen in der Geschichte auf, die für die Produktion und Rezeption einer Erzählung verantwortlich sind.<ref>König, Marc: Die Spiegelung in Otto F. Walters Werk. Untersuchung eines Strukturmerkmals des modernen Romans. Dissertation der Universität Freiburg (Schweiz). Bern 1991, S. 22 – 26.</ref> Lucien Dällenbach unterscheidet drei Arten von Spiegelungen: Die einfache Spiegelung (''réflexion simple''), unendliche Spiegelung (''réflexion à l`infini'') wie sie eine [[Matrjoschka]]-Puppe versinnbildlicht, und die ausweglose bzw. paradoxe Spiegelung (''réflexion aporistique'').<ref>Dällenbach, Lucien: Abyme, mise en. In: Dictionaire des genres et notions littéraires. Paris 2001, S. 11-14.</ref> Ein Beispiel hierfür wären die sich gegenseitig zeichnenden Hände von [[M. C. Escher]] (1948), die zum Symbol für [[Möbiusband]]-Erzählungen geworden sind.<ref name=":7">Klimek, Sonja: Paradoxes Erzählen. Die Metalepse in der phantastischen Literatur. Mentis Verlag. Paderborn 2010, S 21, 98.</ref> Dällenbachs ‚paradoxe Spiegelung' kann synonym zum literaturwissenschaftlichen Metalepse-Begriff verstanden werden.<ref name=":10" />
=== Metalepse ===
''Siehe auch: [[Metalepse]]''
Das altgriechische Wort „metalepsis" bedeutet wörtlich „Vertauschung" und „Umstellung". Im Unterschied zu einer einfachen Mise en abyme (einfache Spiegelung) kommt es bei der Metalepe zum akausalen Kurzschluss zwischen Elementen verschiedener Repräsentationsebenen. Sie stellen einen Sonderfall der Metaisierung dar.<ref name=":0" /> Ursprünglich bezeichnete Metalepse ein [[rhetorisches Stilmittel]] aus dem „offenbar im Laufe der Jahrhunderte eine Erzählweise [wurde]."<ref name=":7" /> Gérard Genette übernahm ihn 1972 in seinem Werk ''Discours du récit'', prägte den Terminus ‚narrative Metalepse'<ref name=":6" /> und definierte ihn als:<blockquote>"[…] den Übergang von einer narrativen Ebene zur anderen […], einem Akt, der genau darin besteht, in einer bestimmten Situation erzählend – durch einen Diskurs – eine andere Situation zu vergegenwärtigen."<ref name=":5" /> - Gérard Genette: ''Die Erzählung'', 1998</blockquote>Genette ordnet die Metalepse zu anderen narrativen Konstrukten wie der [[Prolepse]], [[Analepse]], [[Syllepse]] und Paralepse. Er verwendete ‚Metalepse' insbesondere für die Beschreibung [[Postmoderne Literatur|(post-)moderner Literatur]], die sich durch eine hohe Selbstreflexivität auszeichnet. Dennoch kann das Phänomen bereits in der antiken Literatur nachgewiesen werden<ref name=":8">Eisen, Ute E. und Möllendorff, Peter von: Zur Einführung. In: Dies. (Hrsg.): Über die Grenze. Metalepse in Text- und Bildmedien des Altertums. Narratologia. Contributions to Narrative Theory. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2013, S. 1 – 12.</ref> oder etwa in der fantastischen Gegenwartsliteratur. Zum Beispiel in [[Michael Ende]]<nowiki/>s Roman ''[[Die unendliche Geschichte]]'' (1979) oder in [[Jostein Gaarder]]<nowiki/>s [[Sofies Welt|''Sofies Welt'']] (1991). „Die Metalepse ist eine vertikal gerichtete Grenzüberschreitung und Interaktion von Instanzen differenter Ebenen der Darstellung im Kunstwerk."<ref name=":8" /> Diese Definition fasst die beiden Hauptkriterien zusammen: Erstens, sind in Erzählungen mindestens zwei Ebenen der narrativen Repräsentation nötig. Genette benutzt hierfür den ‚[[Diegese]]'-Begriff und bezieht sich dabei nicht auf Platon,<ref name=":5" /> sondern den französischen Filmtheoretiker Etienne Souriau, der diesen 1948 in die [[Filmtheorie]] einführte. Souriau differenzierte u.a. den ‚leinwandlichen' (écranique) Filmraum von dem ‚diegetischen' (diégétique). Semiotisch gesprochen handelt es sich bei ersterem um den Ort der Signifikanten und bei letzterem um den der Signifikate.<ref>Souriau, Etienne: Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie. Aus dem Französischen von Frank Kessler. In: Montage AV. 06.02.1997 (1950), S. 140 – 157.</ref> Gemeint ist, dass durch den Erzählakt eine Art [[Fiktives Universum|fiktive Welt]] der Figuren mit [[Ontologie|ontologischen]] Grenzen konstituiert wird, die damit eine imaginäre, raumzeitliche Rahmung für narrative Ereignisse schafft.<ref>Verstraten, Paul: Diegese. In: Montage AV. 16.02.2007 (1989).</ref> Eine narrative Metalepse tritt auf, wenn ein Element aus einer Diegese in der anderen auftaucht (Kriterium zwei). Da beide Erzählräume ontologisch getrennt sind, erfolgt ein akausaler Kurzschluss – die Spiegelung wird ‚paradox'.<ref>Häsner, Bernd: Metalepsen: Zur Genese, Systematik und Funktion transgressiver Erzählweisen. Dissertation an der freien Universität Berlin. Berlin 2001, S. 30.</ref><ref>Fludernik, Monika: Scene, Shift, Metalepsis, and the Metaleptic Mode. 2003, S. 382-400.</ref><ref name=":10" />
=== Selbstbewusstes Bild ===
''Siehe auch: [[Metakunst]]''
[[Datei:DAVID_TENIERS_EL_JOVEN_-_El_Archiduque_Leopoldo_Guillermo_en_su_Galería_de_Bruselas_(Kunsthistorisches_Museum_de_Viena,_1650-52._Óleo_sobre_lienzo,_123_x_163_cm).jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:DAVID_TENIERS_EL_JOVEN_-_El_Archiduque_Leopoldo_Guillermo_en_su_Galer%C3%ADa_de_Bruselas_(Kunsthistorisches_Museum_de_Viena,_1650-52._%C3%93leo_sobre_lienzo,_123_x_163_cm).jpg|mini|Bild(er) im <nowiki/>Bild in [[David Teniers der Jüngere|David Tenier]]<nowiki/>s ''Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie'' (1651)<nowiki/><nowiki/>]]
[[Victor Stoichiță|Victor I. Stoichita]] übernahm die Systematik aus der [[Literaturtheorie]] für die [[Kunstwissenschaft]] und prägte den Begriff des selbstbewussten Bildes (auch Metakunstwerkes oder Metabildes).<ref>Stoichita, Victor I.: Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei. Aus dem Französischen von Heinz Jatho. München 1998.</ref> Dieses lenkt „den Blick des Betrachters vom fertigen Produkt auf den Prozess der Entstehung und Rezeption von Kunst […]."<ref name=":2" /> Auch hier wird eine Metaebene konstruiert, die zwischen zwei ontologisch-getrennten Repräsentationsebenen assoziative oder (a)kausale Bezüge schafft. Beispiele wären Bilder mit [[Spiegel|Spiegelmotiv]], Trompe l`oeils, [[Kippfigur|Kippbilder]] oder Bild(er) im Bild – etwa [[David Teniers der Jüngere|David Tenier]]<nowiki/>s ''Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie'' (1651). Durch ihre autoreferentiellen Merkmale und den bereits erwähnten ‚hermeneutischen Effekt' können sie als Vorformen der Kunstbetrachtung gelten. Aber auch hier bietet sich Dällenbachs Unterscheidung der einfachen Spiegelung bzw. Mise en abyme von der paradoxen Spiegelung bzw. „visuellen Metalepse"<ref>Baetens, Jan: Les dessous d`une planche: Champ censuré et métalepse optique dans un dessin de Joost Swarte. In: Semiotica 68. 1988, S. 321 – 329.</ref> an. Etwa in dem Kunstwerk ''Escapandpo de la critica'' (1874) von [[Pere Borrell del Caso]].<ref name=":2" /><ref name=":10" />
=== Spiel im Spiel ===
[[Datei:Daniel_Maclise_-_The_Works_of_Shakespeare_-_Hamlet,_the_play_scene_(Act_III,_Scene_2).jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Daniel_Maclise_-_The_Works_of_Shakespeare_-_Hamlet,_the_play_scene_(Act_III,_Scene_2).jpg|mini|Spiel im Spiel Struktur in Shakespeares Hamlet: Mit dem Schauspiel „Die Ermordung des Gonzago" versucht Hamlet Polonius des Mordes zu überführen.]]
''Siehe auch: [[Metadrama]]''
Auch im [[Theater]] haben sich Begrifflichkeiten wie das ‚Spiel im Spiel', ‚Play within the Play' bzw. ‚le theater dans le theater' herausgebildet. Bereits im Namen wird das Kriterium der beiden ontologisch getrennten Repräsentationsebenen deutlich. Eine ‚[[Rahmenerzählung]]' (‚frame play'; ‚pièce-cadre') und eine ‚[[Binnenerzählung]]' (‚internal play'; ‚pièce intérieure') müssen vorhanden sein. Die Spiegelung theatraler Erzählformate erfolgt z. B. durch die Dopplung eines [[Publikum|Publikums]]. Oder indem in der Binnenhandlung Schauspielerfiguren auftreten, die wiederum [[Rollenspiel (Spiel)|Rollen]] verkörpern.<ref name=":9">Fischer, Gerhard und Greiner, Bernhard: The Play within the Play: Scholarly Perspektives. In: Dies. (Hrsg.): The Play within the Play. The Performance of Meta-Theatre and Self-Reflexion. Amsterdam / New York 2007, S. XI – 2.</ref> Bekannte Beispiele solcher ‚Spiel im Spiel' Szenarien finden sich in [[William Shakespeare|Shakespeares]] ''[[Ein Sommernachtstraum|Midsummer Night's Dream]]'' (1595) oder [[Hamlet]] (1599). Wie im Falle der [[Prosa|Prosaliteratur]] und der [[Die bildenden Künste|Bildenden Kunst]] lassen sich Traditionslinien des Meta-Dramas von [[Aristophanes]] bis in die Gegenwart ziehen, begleitet von ‚Hochphasen der Selbstreflexion' im [[Barock]], der [[Aufklärung]], [[Moderne]] und [[Postmoderne]].<ref name=":9" /> Wichtig ist, dass die Begriffe ‚Spiel im Spiel', Mise en abyme und Metalepse aus verschiedenen Diskursfeldern stammen. Wolfs ‚Metaisierung' bzw. der Terminus ‚Selbstreflexivität' sind Ansätze, Überbegriffe für dieses Feld transmedialer Phänomene zu entwickeln.<ref name=":4" /> Allerdings weist z. B. das ‚Spiel im Spiel' auch Bezüge zu didaktischen Konzepten von [[Bertold Brecht]] auf: Das bürgerliche Subjekt wird in Frage gestellt und über das [[Maskenspiel]] der sozialen Rollen transzendiert.<ref name=":9" /> Es bleibt somit stets zu berücksichtigen, dass den Begriffen aufgrund ihrer Herkunft aus verschiedenen [[Diskursanalyse|Diskursfeldern]] auch verschiedene Bedeutung anhaftet.<ref name=":10" />
== Siehe auch ==
* [[Metadrama]]
* [[Metakunst]]
* [[Metawissenschaft]]
* [[Selbstreferenzialität]]
* [[Reflexion (Philosophie)|Selbstreflexion]]
== Literatur ==
* Blum, Philipp: D''er Film erinnert sich selbst. Filmische Archivalien im Film zwischen Referenz und Reflexivität.'' In: Ziehe, Irene und Hägele, Ulrich (Hrsg.): ''Fotografie und Film im Archiv. Sammeln, Bewahren, Erforschen. Visuelle Kultur. Studien und Materialien.'' Band 6. Münster / New York / München / Berlin 2013, S. 230 – 243.
* Dällenbach, Lucien: ''Le Récit spéculaire. Essay sur la mise en abyme.'' Paris 1977.
* Dällenbach, Lucien: ''Abyme, mise en. In: Dictionaire des genres et notions littéraires.'' Paris 2001, S. 11-14.
* Dauner, Dorea: ''Literarische Selbstreflexivität.'' Dissertation an der Universität Stuttgart. Stuttgart 2009.
* Eisen, Ute E. und Möllendorff, Peter von: ''Zur Einführung.'' In: Dies. (Hrsg.): ''Über die Grenze. Metalepse in Text- und Bildmedien des Altertums.'' Narratologia. Contributions to Narrative Theory. Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2013, S. 1 – 12.
* Fischer, Gerhard und Greiner, Bernhard: ''The Play within the Play: Scholarly Perspektives.'' In: Dies. (Hrsg.): ''The Play within the Play. The Performance of Meta-Theatre and Self-Reflexion.'' Amsterdam / New York 2007, S. XI – 2.
* Fludernik, Monika: ''Scene, Shift, Metalepsis, and the Metaleptic Mode.'' 2003, S. 382-400.
* [[Gérard Genette|Genette, Gérard]]: ''Die Erzählung.'' Wilhelm Fink. 3. Auflage. Paris (1998) 2010.
* [[Gérard Genette|Genette, Gérard]]: ''Discours du récit.'' In: Ders.: ''Figures III.'' Paris 1972, S. 67 – 282.
* [[André Gide|Gide, André]]: ''Journal.'' 1889-1939. Paris 1948.
* Hanebeck, Julian: ''Understanding Metalepsis. The Hermeneutics of Narrative Transgression.'' Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2017.
* Häsner, Bernd: ''Metalepsen: Zur Genese, Systematik und Funktion transgressiver Erzählweisen.'' Dissertation an der freien Universität Berlin. Berlin 2001.
* Hauthal, Janine; Nadj, Julijana; Nünning, Ansgar und Peters, Henning: M''etaisierung in Literatur und anderen Medien: Begriffsklärung, Typologien, Funktionspotentiale und Forschungsdesiderate.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft.'' Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 1 – 24.
* Hubig, Christoph: ''Meta.'' In: Sebeok, Thomas A. (Hrsg.): ''Encyclopedic dictionary of semiotics.'' Mouton de Gruyter. Berlin 1986, S. 529-531.
* Klimek, Sonja: ''Paradoxes Erzählen. Die Metalepse in der phantastischen Literatur.'' Mentis Verlag. Paderborn 2010.
* König, Marc: ''Die Spiegelung in Otto F. Walters Werk. Untersuchung eines Strukturmerkmals des modernen Romans.'' Dissertation der Universität Freiburg (Schweiz). Bern 1991, S. 22 – 26.
* Louis, Raffaele: ''Metabilder in der Literatur. Metareflexive Bilder bei Adolf Muschg, Kino Raeber und Alain Robbe-Grillet.'' Walter de Gruyter. Berlin / Boston 2016.
* Nadj, Julijana: ''Formen und Funktionen gattungsspezifischer Selbstreflexivität in der fiktionalen Metabiographie am Beispiel von Carlo Shields' Swann.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Spectrum Literaturwissenschaft.'' Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 321 – 339.
* Neuweiler, Philipp: ''[https://ift.tt/2Hn5NOF Ein Livehörspiel über ein Hörspiel. Metaisierung in den Format Studies.]'' Hausarbeit. Mainz 2017.
* Ryan, Marie-Laure: ''Logique culturelle de la métalepse, ou la métalepse dans tous ses états.'' In: ''Métalepses'' 2005, S. 201 – 223.
* Souriau, Etienne: ''Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie.'' Aus dem Französischen von Frank Kessler. In: ''Montage AV.'' 06.02.1997 (1950), S. 140 – 157.
* [[Victor Stoichiță|Stoichita, Victor I]].: ''Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei.'' Aus dem Französischen von Heinz Jatho. München 1998.
* Wolf, Werner: ''Ästhetische Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst. Theorie und Geschichte mit Schwerpunkt auf englischem illusionsstörendem Erzählen.'' Tübingen 1993.
* Wolf, Werner: ''Metaisierung als transgenerisches und transmediales Phänomen: Ein Systematisierungsversuch metareferentieller Formen und Begriffe in Literatur und anderen Medien.'' In: Hauthal, Janine (Hrsg.): ''Metaisierung in Literatur und anderen Medien.'' Spectrum Literaturwissenschaft. Walter de Gruyter. Berlin 2007, S. 25 – 64.
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Dramentheorie]]
[[Kategorie:Literaturwissenschaft]]
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