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Baha ad-Din ibn Schaddad
Elendil 03:
'''Baha ad-Din Jusuf ibn Rafi ibn Schaddad''' (arabisch: ; Baha ad-Din bedeutet so viel wie "Pracht des Glaubens") auch Bohadin<ref></ref>, *5. März 1145 in [[Mossul]]; † 8. November 1234 in [[Aleppo]]<ref></ref> war ein bedeutender muslimischer Jurist, Gelehrter und Kreuzzugshistoriker. Sein bekanntestes Werk ist eine [[Biografie]] [[Saladin|Saladins]], den er gut kannte.<ref name=":0"></ref>
== Leben ==
Baha ad-Din wurde am [[Islamischer Kalender|10. Ramadan 539]] (7. März 1145) in Mossul geboren. In seiner Jugend studierte er den [[Koran]], die [[Hadith]] und islamisches Recht. Später besuchte er die [[Nizamiyya]]-[[Madrasa]] in [[Bagdad]] besuchte, wo er bald den Rang eines ''mu'id'' (Assistenzlehrer) erreichte.<ref name=":0" /> Um 1173 kehrte er als ''mudarris'' (Professor) nach Mossul zurück. Er unternahm die [[Haddsch]] und kam 1188 wieder in seine Heimatstadt.<ref name=":0" /> Sogleich rief ihn Saladin zu sich nach Kairo, er hatte seine Werke geesen und war tief beeindruckt.<ref name=":0" /> Er trat in die Dienste des Sultans, der ihn zum ''[[Qādī|qadi]] al-'askar'' (Armeerichter) ernannte. Er wurde Augenzeuge der [[Belagerung von Akkon (1189–1191)|Belagerung Akkons]] und der [[Schlacht von Arsuf]] und schuf eine "lebendige Chronik des Dritten Kreuzzugs"<ref name=":1"></ref><ref name=":2"></ref> Saladin und Baha ad-Din wurden bald enge Freunde, der Sultan erhob ihn in viele hohe administrative und juristische Ämter. Ausserdem war Baha ad-Din bis zu dessen Tod 1193 einer der wichtigsten Berater des Sultans.<ref name=":0" /> Danach wurde er zum [[Qādī|Grossqadi]] von Aleppo ernannt, wo er am 8. November 1234 im Alter von 89 Jahren starb.<ref name=":0" />
== Werke ==
Das wichtigste Werk Baha ad-Dins ist seine Biografie Saladins, das zum grössten Teil auf persönlichen Beobachtungen beruht und ein komplettes Porträt Saladins enthält, wie ihn die Araber sahen. Auf Englisch als ''The Rare and Excellent History of Saladin'' erschienen, bedeutet der arabische Titel (''al-Nawādir al-Sultaniyya wa'l-Maḥāsin al-Yūsufiyya'') ungefähr "Die sultanischen Anekdoten und josephischen Tugenden".<ref name=":2" /> Der Text ist vollständig erhalten und wird heute noch gedruckt.<ref name=":1" /> Auch verfasste Baha ad-Din mehrere Schriften zur Anwendung islamischen Rechts, ''Die Flucht der Richter vor der Zweideutigkeit des Urteils'', ''Die Beweise von Urteilen'' and ''Der Inbegriff'' ebenso wie eine [[Monografie]] namens ''Die Tugend des [[Dschihad]]''. Viel von dem, was wir über Baha ad-Din wissen, stammt aus [[Ibn Challikān|Ibn Challikans]] zeitgenössischem biographischen Lexikon ''Wafayāt al-aʿyān wa-anbāʾ abnāʾ az-zamān'' („Das Ableben bedeutender Persönlichkeiten und die Nachrichten über die Söhne der Zeit").
Baha ad-din lebte zur Zeit, von der er schrieb, was seine Chronikenbesonders wertvoll macht. Seinen Stil zeichnet besonders grosse Detailliertheit, Sachlichkeit und Glaubwürdigkeit aus. "Das Leben Saladins" wurde 1732 von Schultens in [[Leiden (Stadt)|Leiden]] veröffentlicht. Es ist noch immer eine der wichtigsten Quellen zum [[Dritter Kreuzzug|Kreuzzug]] [[Richard Löwenherz|Richard Löwenherz']] (1189–1192).
== Einzelnachweise ==
== Leben ==
Baha ad-Din wurde am [[Islamischer Kalender|10. Ramadan 539]] (7. März 1145) in Mossul geboren. In seiner Jugend studierte er den [[Koran]], die [[Hadith]] und islamisches Recht. Später besuchte er die [[Nizamiyya]]-[[Madrasa]] in [[Bagdad]] besuchte, wo er bald den Rang eines ''mu'id'' (Assistenzlehrer) erreichte.<ref name=":0" /> Um 1173 kehrte er als ''mudarris'' (Professor) nach Mossul zurück. Er unternahm die [[Haddsch]] und kam 1188 wieder in seine Heimatstadt.<ref name=":0" /> Sogleich rief ihn Saladin zu sich nach Kairo, er hatte seine Werke geesen und war tief beeindruckt.<ref name=":0" /> Er trat in die Dienste des Sultans, der ihn zum ''[[Qādī|qadi]] al-'askar'' (Armeerichter) ernannte. Er wurde Augenzeuge der [[Belagerung von Akkon (1189–1191)|Belagerung Akkons]] und der [[Schlacht von Arsuf]] und schuf eine "lebendige Chronik des Dritten Kreuzzugs"<ref name=":1"></ref><ref name=":2"></ref> Saladin und Baha ad-Din wurden bald enge Freunde, der Sultan erhob ihn in viele hohe administrative und juristische Ämter. Ausserdem war Baha ad-Din bis zu dessen Tod 1193 einer der wichtigsten Berater des Sultans.<ref name=":0" /> Danach wurde er zum [[Qādī|Grossqadi]] von Aleppo ernannt, wo er am 8. November 1234 im Alter von 89 Jahren starb.<ref name=":0" />
== Werke ==
Das wichtigste Werk Baha ad-Dins ist seine Biografie Saladins, das zum grössten Teil auf persönlichen Beobachtungen beruht und ein komplettes Porträt Saladins enthält, wie ihn die Araber sahen. Auf Englisch als ''The Rare and Excellent History of Saladin'' erschienen, bedeutet der arabische Titel (''al-Nawādir al-Sultaniyya wa'l-Maḥāsin al-Yūsufiyya'') ungefähr "Die sultanischen Anekdoten und josephischen Tugenden".<ref name=":2" /> Der Text ist vollständig erhalten und wird heute noch gedruckt.<ref name=":1" /> Auch verfasste Baha ad-Din mehrere Schriften zur Anwendung islamischen Rechts, ''Die Flucht der Richter vor der Zweideutigkeit des Urteils'', ''Die Beweise von Urteilen'' and ''Der Inbegriff'' ebenso wie eine [[Monografie]] namens ''Die Tugend des [[Dschihad]]''. Viel von dem, was wir über Baha ad-Din wissen, stammt aus [[Ibn Challikān|Ibn Challikans]] zeitgenössischem biographischen Lexikon ''Wafayāt al-aʿyān wa-anbāʾ abnāʾ az-zamān'' („Das Ableben bedeutender Persönlichkeiten und die Nachrichten über die Söhne der Zeit").
Baha ad-din lebte zur Zeit, von der er schrieb, was seine Chronikenbesonders wertvoll macht. Seinen Stil zeichnet besonders grosse Detailliertheit, Sachlichkeit und Glaubwürdigkeit aus. "Das Leben Saladins" wurde 1732 von Schultens in [[Leiden (Stadt)|Leiden]] veröffentlicht. Es ist noch immer eine der wichtigsten Quellen zum [[Dritter Kreuzzug|Kreuzzug]] [[Richard Löwenherz|Richard Löwenherz']] (1189–1192).
== Einzelnachweise ==
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