2018年2月6日火曜日

意味を調べるPfarre Hofkirchen bei Saxen

新規更新February 06, 2018 at 03:03AM
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Pfarre Hofkirchen bei Saxen


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Hofkirchen bei [[Saxen]] ist eine ehemalige Pfarre, die 1784 durch Kaiser [[Josef II. (HRR)|Josef II.]] aufgelöst wurde. Die Pfarre hatte eine Kirche mit entsprechender Ausstattung und einen eigenen Schulbetrieb.

== Lage ==
Der Ort Hofkirchen liegt heute 1,5 km entfernt von der [[Donau]], lag früher aber am Ufer des damals noch unregulierten, verästelten Flusses. In Hanglage am Fuß des ansteigenden [[böhmische Masse|böhmischen Granitmassivs]] war Hofkirchen seit jeher vor Überflutungen sicher.

Südlich von Hofkirchen befand sich der Katzenstein, der wie der [[Jochenstein]] bei [[Engelhartszell]], der Kettenstein bei [[Wilhering]] und der donauabwärts gelegene [[Strudengau]] bei den Schiffsleuten gefürchtet war. Der Katzenstein (''Chazze-Fels'') wird in Urkunden der [[Burg Clam]] mehrmals als Anlege- und Verladestätte des Marktes [[Klam]] erwähnt. Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es dort noch den ''Binder im Katzenstein''.

== Nikolauskirche ==
Wegen der Lage am Strom war es naheliegend, die Kirche dem [[Hl. Nikolaus]] als Patron der Seefahrer und Schiffsleute zu widmen. Damit reiht sich Hofkirchen in eine Kette von Nikolauskirchen entlang der Donau ein:
* [[Sankt Nikola (Passau)|Sankt Nikola in Passau]], wo die Abfertigung der [[Inn]]-Salzschiffe erfolgte. Der Ort übernahm den Namen vom etwa 1070 gegründeten [[Augustinerchorherrenstift St. Nikola (Passau)]]
* Denkmal an der [[Stadtpfarrkirche Urfahr]]
* [[Pfarrkirche Mauthausen]], die um etwa 1200 entstand
* [[St. Nikola an der Donau]], wo die Schiffsleute den gefährlichen Strudengau hinter sich gelassen hatten und das 1141 gegründete Spital stand
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St_Nikolakloster_Passau.jpg|Nikolakloster in Passau
St. Nikolaus, [[Stadtpfarrkirche Urfahr]], Linz
Mauthausen_Pfarrkirche.JPG|Nikolauskirche Mauthausen
Sankt_Nikola_an_der_Donau_-_Pfarrhof_und_Pfarrkirche_hl_Nikolaus_-_Volksschule.jpg|Sankt Nikola an der Donau
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== Geschichte ==
Urkundlich wird Hofkirchen erstmals um 1230 erwähnt, als es einen Streit zwischen dem Pfarrer von [[Saxen]] und dem Vogt des Stiftes St. Nikola um die Grenzen und Rechte der ''capella in hofchirchen''<ref>http://ift.tt/2nDG7l0 digitalisierter Volltext des Schiedbriefs von Bischof Gebhard zur Kapelle in Hofkirchen</ref> ging. Hofkirchen war die Begräbniskirche der [[Clam-Martinic|Herrschaft Clam]]. Allmählich entwickelte sich die Filial- und Begräbniskirche jedoch zu einer eigenständigen Pfarrkirche mit entsprechenden Merkmalen. Im Jahr 1544 fand eine Kirchenvisitation statt, und spätestens im Jahr 1552 hatte Hofkirchen auch einen eigenen Pfarrer. Christoph Perger II. (gestorben 1581<ref>http://ift.tt/2BZluEi Stammbaum der Perger in Klam</ref>) hatte in diesem Jahr nämlich einen Streit mit dem Pfarrherrn Johann Schach, der daraufhin die Stiftsbriefe, die in einer schwarzen, mit Eisen beschlagenen Truhe in der Sakristei aufbewahrt waren, zum zuständigen [[Bischof]] [[Wolfgang von Salm]] nach [[Passau]] brachte und dort den Herrn von Klam verklagte. In Lehensbriefen von Kaiser [[Rudolf II. (HRR)|Rudolf II.]] von 1579, 1583 und 1605 scheint Hofkirchen als Kirchenlehen von Clam auf.

=== Blütezeit ===
Wolfgang Christoph Perger, Lehensherr von Klam, ließ 1584 die Kirche renovieren und neu überwölben. Hofkirchen hatte als ordentliche Pfarre zu jener Zeit einen [[Taufstein]] und ein [[Sakrarium]]. Während in der Nachbarpfarre Saxen durchwegs [[Katholizismus|katholische]] Pfarrer tätig waren, gab es in Hofkirchen zwischen 1581 und 1624 drei [[evangelisch]]e Prediger und von 1590 bis 1624 evangelische Schulmeister. Im Jahr 1616 wurde ein neuer Pfarrhof eingerichtet, in dem der Prediger wohnte und die Kinder unterrichtet wurden. Michael Heinz, der letzte evangelische Lehrer von Hofkirchen, verließ 1627 das Land Oberösterreich und erhielt eine Anstellung beim Herzog von [[Württemberg]].

[[Johann Gottfried Perger]] (1598–1673), Neffe von Wolfgang Christoph, gilt als großer Förderer von Hofkirchen und Klam. Am 11. August 1636 wurde ihm von Kaiser [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] der Titel ''Edle Herr von Clam'' verliehen und ab 22. November 1655 durfte er sich ''[[Freiherr]] von Clam'' nennen. Er ließ 1641 die Hofkirchner Kirche neu verputzen und deren [[Orgel]] restaurieren. Aus verschiedenen Steinen, die im Friedhof rund um die Kirche herumlagen, ließ er eine [[Martersäule]] erbauen. Er stiftete ein Spital in Klam und verfasste eine Chronik. Im Jahr 1659 begann er mit dem Bau der [[Pfarrkirche Klam]], vorerst als Filialkirche von Saxen. Durch den Kirchenbau in Klam verlagerte sich das Pfarrleben allerdings weg von Hofkirchen, das zusehends an Bedeutung verlor.

=== Orgeln ===
Wolfgang Christoph Perger kaufte im Jahr 1591 bei einer Rückreise vom kaiserlichen Hof in [[Prag]] die [[Orgel]] des [[Linzer Landhaus]]es, die für die Zwecke der [[Landstände]] zu klein geworden war. Nach einigen Jahrzehnten beschwerten sich allerdings die Organisten und Schulmeister, dass sie „auf iezige mode zu schlagen nit fortkomben mögen". Deshalb zahlte Johann Gottfried Perger im Jahr 1641 einem [[Orgelbauer]] Franz N. 80 [[Gulden]] für eine Orgelrenovierung, die jedoch misslang. Um die Kirche nicht ohne Orgel zu lassen, kaufte Johann Gottfried im Jahr 1660 beim Meister [[Mathias Rotenburger]] in [[Linz]] ein neues Werk um 142 Gulden. Nach Aufhebung der Kirche wurde diese Orgel 1798 zerlegt und in die Kirche nach Klam gebracht, wo sie allerdings kurze Zeit später in Zahlung gegen eine neue Orgel gegeben wurde.

=== Gruft ===
Die [[Gruft]] der Clamer befand sich unmittelbar in der Nähe der Kirche. In einer Stiftungsurkunde von 1661 sind einige der dort Begrabenen angeführt. Es standen auch zwei wertvolle Kupfersärge in der Gruft, der eine von Hans Enoch, Johann Gottfrieds Vater, der andere von einem Clamers, der als [[Kornett (Offizier)]] im Kampf gegen die Türken gefallen war. Nach Auflösung der Pfarre wurden die kupfernen und einige weitere Särge in die Gruft beim Marienaltar der [[Pfarrkirche Saxen]] überführt, wo sie auch heute noch in diesem vermauerten und daher unzugänglichen Raum ruhen.

=== Auflösung ===
Kaiser [[Josef II. (HRR)|Josef II.]] verordnete mit einem Brief vom 28. Februar 1784 die Sperre des Gotteshauses in Hofkirchen. Im Jahr 1792 verfasste man eine Liste des Inventars. Darauf befinden sich unter anderem ein silberner [[Kelch (Liturgie)|Kelch]], ein kupfernes [[Weihwasserbecken]], vier Leuchter, eine Lampe und ein [[Weihrauchfass]] aus [[Messing]], 6 [[Kasel (liturgische Kleidung)|Kaseln]] in unterschiedlichen Farben (je eine grüne, blaue, rote und weiße Kasel und zwei schwarze Messgewänder). Die zwei kleinen Kirchenglocken wurden 1793 nach Klam gebracht. Mit dem Abbau der Inneneinrichtung wurde am 2. Mai 1798 begonnen. Der Klamer Tischler Josef Hurn demontierte Altar, Kirchenstühle, Fußböden und zerlegte die Orgel, die nach Klam transportiert wurde. Am 29. Mai 1798 ersteigerte ein gewisser Johann Jagerbichler das Dachstuhlholz um 17 Gulden und 6 [[Kreuzer (Münze)|Kreuzer]].

== Heutige Spuren ==
Die Stelle der einstigen Kirche ist durch ein einfaches Holzkreuz gekennzeichnet.

Das gleich oberhalb des Kreuzes liegende Haus Hofkirchen Nr. 15 (Wahlmüller, Weber) diente als [[Küster|Mesnerhaus]]. Im unterhalb liegenden Haus Nr. 14 (Strohhofer) wohnten die Schulmeister. Der dazu gehörige Strohhofer [[Most]]keller war früher die Gruft der Clamer (im Volksmund lange Totenhäusl genannt). Im Keller sind heute aber keine Spuren der ursprünglichen Zweckwidmung als Gruft mehr zu erkennen.

Das Haus auf der anderen (östlichen) Seite des Hohlwegs, der auf den Reitberg führt, hat heute die Adresse Hofkirchen 10 (Hansl) und wurde im Jahr 1616 als Pfarrhof erbaut.

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== Literatur ==
* Richard Kastner: ''Die einstige Pfarre Hofkirchen bei Saxen. Zur Geschichte einer verschwundenen Kirche''. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1948, S. 248–253. [http://ift.tt/2nHQi8b ooegeschichte.at]
* Richard Kastner: ''Die Orgel zu Hofkirchen bei Saxen''. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1948, S. 158. [http://ift.tt/2BXwSAv ooegeschichte.at]
* Franz Achleitner: ''Kleines Heimatbuch Saxen. Festschrift zur Markterhebungsfeier 1981''. Saxen 1981.

== Weblinks ==
* [http://ift.tt/2nESPQr Schiedbrief Bischof Gebhard's zum Streit über die ''capella in hofchirchin'']
* [http://ift.tt/2BXwT7x Donauschifffahrt im mittelalterlichen Oberösterreich]

== Einzelnachweise ==
<references />

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