2020年1月13日月曜日

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Laußnitzer Heide


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Die '''Laußnitzer Heide''' ist ein ca. 50 km² großes Waldgebiet, überwiegend mit Kiefern, Fichten und Lärchen bewachsen(ca.89%) und einem geringen Anteil an Laubbäumen, vor allem Buchen, Eichen und Birken. Das Heidegebiet grenzt im Süden an [[Ottendorf-Okrilla]] und dessen Ortsteil Medingen, im Westen an [[Großdittmannsdorf]], Würschnitz, Tauscha und Sacka, im Norden an Röhrsdorf, Glauschnitz und an die Königsbrücker Heide, im Nordosten an [[Laußnitz]] als Namensgeber und ehemals Kammergut der Kursächsischen Herrscher; und im Osten an Höckendorf und Lomnitz. Die Laußnitzer Heide gehört ca. zur Hälfte zum Landschaftsschutzgebiet Westlausitz. Das erklärt ihren touristischen und Erholungswert, und sie ist nicht zuletzt auch ein bevorzugtes Gebiet für Beeren- und Pilzsammler aus der näheren Umgebung und dem benachbarten Dresden. Das Höhenprofil der Laußnitzer Heide steigt von ca. 160 m bei Medingen bis auf ca. 200 m im nordöstlichen Teil bei Laußnitz an. Die markantesten Erhebungen sind der Vordere Buchberg mit 245 m, der Hintere Buchberg mit dem Feuerwachturm mit 254 m, der Mittelberg mit 246,9 m und der Walberberg mit 233,9 m direkt neben Laußnitz. Diese Erhebungen liegen alle westlich der B 97 von Ottendorf-Okrilla nach Laußnitz. Sie sind alle bewaldet und bieten keine Aussicht über das Heidegebiet – der Feuerwachturm ist nicht öffentlich zugänglich. Im Südwesten befindet sich das NSG „Waldmoore bei Großdittmannsdorf" und das NSG „Moorwiesen am Pechfluss bei Medingen". Die teilweise doch recht erheblichen Schäden im Heidegebiet und besonders am Wegenetz durch die ehemaligen sowjetischen Streitkräfte sind in den 1990-er Jahren durch den Staatsbetrieb Sachsenforst und die Fa. BET Gräfenhain zügig beseitigt worden bzw. wurden von der Natur wieder überwachsen.

=== Grenzen und Verkehrswege ===
Das eindeutig abgegrenzte Waldgebiet der Laußnitzer Heide ist nur noch der „Karte des Forstrevier Ottendorf-Okrilla mit Laußnitzer Heide" , Maßstab 1: 40000 vom ehemaligen Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla, aus den 1930-er Jahren zu entnehmen, wie es auch auf den Infotafeln des Staatsbetrieb Sachsenforst und Samendarre Laußnitz abgebildet wird. Auf den aktuellen Wanderkarten des Landesvermessungsamtes Sachsen schließen sich benachbarte Waldgebiete, wie die Radeburger Heide im Westen, die Königsbrücker Heide im Norden, das Keulenberggebiet bei Gräfenhain und Höckendorf sowie die Mittelheide bei Lomnitz ohne Abgrenzung an. Alle weiteren Ausführungen beziehen sich also nicht auf diese angrenzenden Waldgebiete, insbesondere weil sie nicht das noch zu beschreibende Wegesystem aufweisen.

Die Laußnitzer Heide wird von einigen ,nachfolgend aufgeführten wichtigen Verkehrswegen durchschnitten bzw. tangiert.

A) Bundesstraße B 97
Diese führt vom Ortsausgang Ottendorf-Okrilla zunächst ca. 5 km in nördliche Richtung, um danach in nordöstlicher Richtung nach weiteren ca. 2 km den Ortsanfang von Laußnitz zu erreichen.
Sie führt außerhalb des Heidegebietes weiter nach Königsbrück. Außer in den beiden erwähnten Orten gibt es nach ca. 4 km linksseitig den einzigen Parkplatz für PKW.

B) Bundesstraße B 98
Diese zweigt am Ortsende von Laußnitz nach links ab und durchschneidet das nördliche Heidegebiet in nordwestlicher Richtung über Glauschnitz, Sacka, weiter nach Thiendorf (Ast.A 13) und Großenhain. Parkmöglichkeiten bestehen nur in Glauschnitz und Sacka.

C ) Staatsstraße S 100
Diese führt von Radeburg nach Königsbrück, tangiert das Heidegebiet bei Würschnitz/ Kleinnaundorf, quert bei Glauschnitz die B 98 und führt weiter zum Königsbrücker Ortsteil Stenz.
Parkmöglichkeiten bestehen ca. 1500 m nach Tauscha-Anbau links am Waldanfang und in Glauschnitz am Wanderparkplatz an der B 98 bzw. am Gasthof Glauschnitz (gute Einkehrmöglichkeit).

D) Kreisstraße K 9261 (Würschnitzer Straße):
Diese zweigt am Ortsausgang Ottendorf-Okrilla von der B 97 nach links ab (Richtung Kieswerk) und durchschneidet (identisch mit Schneise 6) in nordwestlicher Richtung entlang des Kieswerks das westliche Heidegebiet nach Würschnitz zur S 100 bzw. hinter Würschnitz nach rechts abbiegend durch Kleinnaundorf nach Tauscha-Anbau ebenfalls zur S 100. Parkmöglichkeiten gibt es nur in den anliegenden Orten. Achtung! Das Parken längs der Würschnitzer Straße sowie das Baden im aktiven Tagebau ist nicht gestattet, wird aber meist geduldet.

E) Kreisstraße K 9276
Sie durchschneidet zwischen Tauscha und Röhrsdorf den nördlichsten Zipfel des Heidegebietes. Röhrsdorf liegt am südlichen Ende der Königsbrücker Heide . Der Zugang in diese ist von Röhrsdorf aus verboten.

F) Staatsstraße S 56
Diese zweigt an der Gaststätte „Laußnitzer Hof" (gute Einkehrmöglichkeit) bzw. am Bahnhof Laußnitz von der B 97 nach rechts ab. Sie führt nach Pulsnitz und bietet am östlichen Ortsrand von Laußnitz und von Höckendorf Parkmöglichkeiten für den Zugang zum östlichen Teil der Laußnitzer Heide.

G) Kreisstraße K 9252
Diese führt von Ottendorf-Okrilla über Lomnitz nach Wachau. Sie bietet vom nordöstlichen Teil von Ottendorf-Okrilla und von Lomnitz aus Zugang zum südöstlichen Teil des Heidegebietes.

H) Eisenbahnstrecke SB 33 der Städtebahn Sachsen
Diese Bahn verkehrt im Stundentakt zwischen Dresden-Neustadt und Königsbrück – und zurück. Die Bahnhöfe Ottendorf-Okrilla-Nord und Laußnitz sind ebenfalls günstige Ausgangspunkte für die Laußnitzer Heide.

=== Wegzeichen ===
Die ersten exakten Vermessungsarbeiten der Laußnitzer Heide erfolgten bereits ab 1595 und dienten in erster Linie den jagdlichen Bedürfnissen der in dieser Zeit herrschenden Wettiner. Die erste amtliche Vermessungskarte der Laußnitzer Heide hatte zumindest schon ein und denselben zentralen Punkt mit den heutigen Karten – nämlich die sog. „Grüne Säule" – und einige Diagonalen, die in aktuellen Karten, anders bezeichnet wieder auftauchen. Das damalige spinnennetzförmige Wegenetz ist heute entweder verschwunden, oder diese Wege haben keine Bedeutung mehr. Das heute noch vorhandene Wegenetz parallel verlaufender Flügel und rechtwinklig kreuzender Schneisen nach Heinrich von Cotta, wie wir es ähnlich auch in der Dresdner Heide und im Tharandter Wald vorfinden, wurde erst zwischen 1826 und 1832 auf Grund der jetzt vorrangig forstwirtschaftlichen Nutzung der Laußnitzer Heide angelegt. Es bildet die Grundlage aller Vermessungs- und touristischen Wanderkarten. Auf der Grundlage des Cottaschen Wegenetzes entstand das heute noch vorhandene Abteilungssystem aus einem geraden Netz von Flügeln im Abstand von 200 Ruten = 860 m und den rechtwinklig kreuzenden Schneisen im Abstand von 100 Ruten = 430 m. Die Flügel werden mit Buchstaben von A – M und die Schneisen mit Zahlen von 1 – 21 bezeichnet. An den Kreuzungspunkten und zum Teil an den Endpunkten und an den Kreuzungen mit den Bundesstraßen B 97 und B 98 wurden granitene Wegsäulen aufgestellt, in die die jeweiligen Buchstaben und Zahlen, um 90 ° versetzt, eingemeißelt wurden.

Außer den zur Orientierung dienenden Wegsäulen des Cottaschen Wegenetzes findet man – scheinbar willkürlich aufgestellte – kleinere alte Forstgrenzsteine, die vor allem kulturhistorischen Wert besitzen, aber keinesfalls der Orientierung dienen. In der Zeit, als der Wald noch vorrangig der Jagd vor allem der Wettiner diente, wurden ab 1735 auf Geheiß des Kurfürsten Friedrich August II. an deren Reviergrenzen diese Forstgrenzsteine aufgestellt. Sie sind teils aus Granit, teils aus Sandstein, und tragen auf der Vorderseite die gekreuzten sächsischen Kurschwerter und die Jahreszahl 1735 und auf der Rückseite ein einfaches Kreuz ( X ) und eine fortlaufende Nummerierung, die sog. Lachterzahl. Nachdem Sachsen im Jahre 1806 Königreich wurde, veranlasste König Friedrich August I. im Jahr 1827 die Erneuerung der Grenzzeichen. Die danach aufgestellten Grenzzeichen trugen statt der Kurschwerter die Königskrone und Jahreszahlen ab 1828 aufwärts. Doch alle diese Forstgrenzsteine sollen nicht Gegenstand der vorliegenden Orientierungshilfe sein. Wer dazu Näheres erfahren möchte, dem seien die detaillierten Ausführungen von Herrn Eberhard Schöne in seinem Beitrag „ Die Forstgrenzsteine der Laußnitzer Heide„ (siehe Quellenverzeichnis) empfohlen.

=== Orientierung anhand der Wegsäulen ===
Nicht jeder Waldbesucher hat eine der zahlreichen touristischen Heidekarten zur Hand bzw. kann sie mitten im Wald nicht zur Orientierung nutzen. In einigen Karten ist auch die Bezeichnung der Flügelwege und Schneisen mit Zahlen und Buchstaben noch nicht enthalten. Die Gefahr, sich beim Beeren und Pilze sammeln in dem 50 km² großen Waldgebiet zu verlaufen und die Orientierung zu verlieren, ist also nicht von der Hand zu weisen.

Die Flügelwege verlaufen annähernd von Südwest nach Nordost und liegen in aufsteigender Buchstabenfolge vom Flügel A bei Lomnitz im Südosten bis zum Flügel M bei Sacka im Nordwesten parallel jeweils 860 m auseinander.

Die Schneisen verlaufen rechtwinklig zu den Flügeln annähernd von Nordwest nach Südost und liegen in aufsteigender Zahlenfolge von Schneise 1 im Südwesten bei Medingen/Großdittmannsdorf bis Schneise 21 im Nordosten bei Höckendorf parallel jeweils 430 m auseinander.

Bis auf wenige Ausnahmen stehen alle Wegsäulen in der nordöstlichen Ecke der Wegkreuzung, wobei der Buchstabe vom Flügelweg aus und die Zahl von der Schneise aus zu erkennen sind.

Man muss also beim Auffinden einer Wegsäule nur 340 m bis zur nächsten Schneise oder 860 m bis zum nächsten Flügelweg mit der nächsten Wegsäule gehen , um zu wissen in welcher Himmelsrichtung man den nächsten Ort bzw. seinen Ausgangspunkt erreicht. Hilfreich dazu sind die in Abschnitt 1 und 2 angegebenen Orte und Verkehrsverbindungen. Der einzige PKW-Parkplatz an der B 97 liegt z.B. in der Abteilung zwischen den Schneisen 12 und 13 und den Flügeln E und F in Sichtweite des Wolfsdenkmals rechts der B 97. Die älteren Granit-Wegsäulen sind ca. 40 cm bis 90 cm hoch, z.T. wurden auch ältere Zaunsäulen aus Granit benutzt. Man erkennt sie an den ausgehauenen Vierecken für die Aufnahme der Zaunriegel. Die eingemeißelten Buchstaben und Zahlen sind meist etwas verschnörkelt und teils auch vermoost. Man braucht deshalb oft etwas Fantasie, die Kennzeichnung zu identifizieren. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurden im Rahmen der Wiederherstellung der Wege eine große Anzahl der Wegsäulen erneuert. Diese ragen nur noch max. 40 cm aus dem Boden und haben eine korrekte Beschriftung. Es besteht aber die Gefahr, dass sie vom Gras überwachsen oder verdeckt werden. Aber selbst an unwegsamen Kreuzungspunkten ist trotzdem Verlass auf die Wegsäulen. Genau hinzuschauen lohnt sich also. Weitere Orientierungsmöglichkeiten sind die Gleise der Städtebahn, die in geringer Entfernung rechts der B 97 verlaufen sowie Wander- und Radwegebeschilderungen, die aber nur Zielorte angeben und nicht auf die Cottasche Bezeichnung des Wegenetzes zurückgreifen. An den Endpunkten der Flügelwege und Schneisen in den Grenzen der eigentlichen Laußnitzer Heide und an den Schnittpunkten mit den beiden Bundesstraßen stehen leider nur noch wenige Wegsäulen. Dort werden sie aber zur Orientierung am wenigsten vermisst. Im gesamten Bereich der Laußnitzer Heide habe ich vor Ort bei meinen Begehungen insgesamt noch 155 originale und erneuerte Wegsäulen aus Granit aufgefunden.

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur und Quellen ==

== Weblinks ==

[[Kategorie:Laußnitzer Heide| ]]
[[Kategorie:Gemarkung in Sachsen]]
[[Kategorie:Waldgebiet in Europa]]
[[Kategorie:Waldgebiet in Sachsen]]
[[Kategorie:Region in Europa]]
[[Kategorie:Region in Sachsen]]

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